Dienstag, 12. Mai 2009

Der Himmel weint

Der Himmel weint – könnte man zumindest meinen. Seit Tagen schon ist es hier so, dass es zum späten Nachmittag hin, spätestens aber abends dann, wenn man grad weg will, anfängt zu regnen, blitzen und donnern. Gründe hierfür anzugeben ist nicht so ganz einfach. Eine Theorie wäre, dass selbst der liebe Gott traurig darüber ist, wie hundsmiserabel der KSC spielt und unaufhaltsam der 2. Liga entgegentrudelt. Aber warum weint er dann gerade jetzt (wo eh schon alles verloren ist) und nicht schon vor Wochen? Und warum genau seit Freitag und 5 Tage in Folge? Ist am Ende meine Theorie gar falsch und es sind ganz banale meteorologische Zufälle, dass sich hier täglich fast zur selben Zeit ein netter Schauer ergießt, der den geplanten Biergartenbesuch – Achtung Wortspiel – „ins Wasser fallen“ lässt? Gucken wir mal, wies die nächsten Tage ist, wenn der Michl abends Eis essen gehen und am Wochenende draussen abhängen will.

Gestern hatte ich mal wieder nen richtig geilen Abend. Es bestand Grund zu einer kleinen Feier und so saßen wir gemütlich beisammen, hatten Speiß und Trank vor uns stehen, lachten, lästerten und schimpften über die üblichen Themen, duellierten uns bei umkämpften Dart-und Billardmatches und hatten alle gute Laune. Zu fortgeschrittener Stunde verließen uns diejenigen, die heute nicht frei hatten, und es war nur noch ein Kollege und ich übrig. Wir gingen zu mir, denn da war noch etwas Alkohol. Dass wir den getrunken haben, ist nichts besonderes und wird kaum überraschen. Besonders (und zwar letztlich besonders wertvoll, wie mir hinterher aufgefallen ist) war dagegen der weitere Verlauf der Nacht. So kam es, dass wir von einem Thema zum andern gewechselt haben, dabei teilweise richtig ernst und tiefgründig wurden, über längst vergangene Sachen geredet haben, über die man eigentlich sehr selten spricht und nur absolut ausgewählten Leuten anvertraut. Das sind so Momente, in denen einem wieder bewusst ist, wie gut es tut, Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann, und die im Zweifel immer für einen da sind. Das ist neben Gesundheit und Liebe mit das Wichtigste, was man braucht um glücklich zu sein. Es braucht da dann auch die richtige Stimmung dazu, keiner von uns war betrunken, aber wir waren gut drauf, und dann fängt man da kurz an und hakt da mal weiter und plötzlich erfährt man Dinge, das ist krass. Solche Momente sind (zumindest bei mir) selten und das ist auch richtig so. Am Ende haben wir uns über vier Stunden, fast die komplette Nacht durch, unterhalten ohne dass wir es bemerkt haben. Wir waren richtig erschrocken. Es war ein toller Abend, unter anderem auch deshalb. Und draussen weinte der Himmel.

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