Dienstag, 14. Juli 2009

Wünsch dir was!

Etwas verspätet folgt heute der Bericht zum Konzert der Toten Hosen, das ich am Freitag gesehen… achwas ERLEBT habe. Im Rahmen ihrer „Machmalauter-Tour“ machten sie Station in Ludwigsburg, also quasi direkt vor der Haustür. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte.

Trotz dreier Vorbands entschied ich mich sofort zu Einlassbeginn vor Ort zu sein, um möglichst weit nach vorne zu kommen, auch wenn das eine Wartezeit von über vier Stunden bedeutete. Ich bin relativ zügig durch den Einlass gekommen und machte mich schnurstracks auf den Weg ganz nach vorne. Etwa zehn Meter vor der Bühne fand ich noch ein ziemlich gutes Plätzchen und setzte mich wie alle anderen auf den Boden, weil es noch fast 1,5 Stunden dauern sollte, bis die erste Gruppe loslegt.

Gegen 18 Uhr fing das Stadion dann an zu beben, als die erste Band auf die Bühne kam. Es tut mir unendlich leid aber ich kann leider nicht sagen, wie sie hieß und ich finds grad auch nicht im Internet. Die Band kommt jedenfalls direkt aus Ludwigsburg und hat sich scheinbar gegen einige andere lokale Acts durchgesetzt und den Auftritt vor einem fast vollen Stadion gewonnen. Sie hatten spürbar Spaß an diesem für sie wahrscheinlich größten Gig ihres Lebens und die Menge unterstützte die Jungs auch fleissig, das Pogo war schon mal absolut Hosen-reif. Ich hatte insofern Glück, als dass ich durch diese Schubserei noch ein Stückchen weiter nach vorne kam ,-)

Nach einer kurzen Umbaupause kam die zweite Band aus St. Pauli.“Ohrenfeindt“ lautet der werte Name. Insgesamt war der Auftritt nicht sonderlich berauschend, die Ansagen vom Sänger sollten ums Verderben komisch sein, was dann natürlich nicht unbedingt gelingt. Aber wirklich schlecht wars auch nicht, zum Anhören gings und die halbe Stunde ging recht flott rum.

Ab da wars einfach nur noch geil. The Subways waren die dritte und letzte Vorband, und die sind ja inzwischen auch ein international bekannter Topact („Rock’n’Roll Queen“). Vor wenigen Wochen noch rockten sie 80000 Leute bei Rock am Ring und auch in Ludwigsburg, wo das Publikum etwa viermal kleiner war, legten sie eine tolle Performance hin. Die reizende Charlotte (die meistens dirket vor mir stand *sabber*) und der coole nur mit einer Jeans bekleidete Sänger sorgten für großartige Stimmung und animierten die Menge gekonnt. Ideal zum Anheizen für die Hosen im Anschluß. Am Bühnenrand konnte man zum Ende sogar sehen wie Campino zu den Liedern abging, zusammen mit seinem Kumpel aus alten Zeiten in Liverpool, Markus Babbel. Zum Ende hab ich mich inzwischen klammheimlich bis in die zweite Reihe vorgemogelt, ich konnts nicht glauben.

Nach einer letzten kurzen Pause kamen sie dann auf die Bühne gespurtet. Dies bewirkte natürlich einen unglaublichen Freudentaumel, den ich geschickt nutzte, mich zwischen die zwei Leute vor mir zu quetschen und ganz schnell am Geländer festzuhalten und schwupps war ich in der ersten Reihe. Ich erlitt zwar die anschließenden zwei Stunden heftigste innere Verletzungen, Quetschungen und Hämatome, aber hey… who cares?

Die Hosen legten wie gewohnt sofort los, spielten am Anfang überwiegend Songs aus dem aktuellen Album, die mir nicht unbedingt zusagen, aber die waren natürlich trotzdem super. Die alten Hits wie „Hier kommt Alex“, „Alles aus Liebe“ und „Pushed Again“ kannte dann wohl jeder im Stadion und gröhlte lauthals mit. Auch mein derzeitiges Lieblingslied von den Hosen „Wünsch dir was“ (ihr könnts ja mal auf youtube suchen) wurde zum Glück gespielt. Gänsehautfeeling dann wieder einmal bei „Nur zu Besuch“ (siehe Der Rock-Michl III vom 7.6.), diese unglaublich emotionale Ballade, die sie den Opfern des Amoklaufs in Winnenden vor vier Monaten widmeten, das ja ganz in der Nähe hier ist. Zu „Paradies“ holte Campino ein Mädchen aus dem Publikum hoch auf die Bühne, die dann zusammen mit ihm sang, das muss natürlich geil sein. Im Stuttgarter Raum durfte logischerweise das „Bayern“-Lied genausowenig fehlen wie das Finale „You’ll never walk alone“. Nach rund zwei Stunden war es dann vorbei, ich war ziemlich fertig aber richtig glücklich :)

Und ich war zum ersten Mal überhaupt in einer ersten Reihe und dann auch noch bei den Hosen, ich fands überwältigend. Gut, es waren „nur“ 20000 Leute, aber trotzdem seht ihr auf den Bildern, wie weit es da noch nach hinten ging. Besonders toll da vorne ist, dass man da ja ne Rundum-Versorgung hat. Die Securitys verteilen Wasserbecher ganz vorne und die Hosen werfen Dosenbier in die ersten Reihen, von dem ich ne halbe Dose komplett in den Nacken bekam und nur einen Schluck wirklich mal trinken durfte und bei „Alles aus Liebe“ hat mich Kuddel direkt angesehen. Ok, das ist jetzt nicht unbedingt was, worauf man stolz sein sollte, aber erwähnenswert *g*

Schee wars!






Die erste Band gab Vollgas! (Quelle: lkz.de)





Der Sänger von Ohrenfeindt





The Subways - Charlotte war permanent am Headbangen und Rumhüpfen





Wie soll man da scharfe Bilder machen?





Naja, fast hätt ichs doch geschafft





In den ersten Reihen war die Stimmung am besten. (Quelle: lkz.de)





Das war der Blick nach hinten von ganz vorne...





...so sahs von der Seite aus... (Quelle: lkz.de)





...und so von ganz hinten (Quelle: lkz.de)



Campino

Mittwoch, 8. Juli 2009

Michl gegen den Rest der Welt

Kennt ihr das Gefühl allgemeiner Unzufriedenheit? Eigentlich geht’s einem gar nicht schlecht, man ist gesund, hat keine finanziellen Sorgen und einen mehr oder weniger soliden Freundeskreis. Wenn das alles auf jemand zutrifft gehört er laut einiger Kettenmails zu den oberen 20 % der Weltbevölkerung oder so ähnlich.

Und trotzdem leben wir hier in einer Gesellschaft, in der sich jeder permanent beschwert. Man will, was man nicht kriegen kann und wenn man es dann doch hat, will man noch mehr. Woran liegt das? Sind unsere Ansprüche zu hoch? Warum können wir nicht ein mal mit dem zufrieden sein, was wir gerade haben? Wann habt ihr das letzte mal gedacht „Hach ich bin wunschlos glücklich“?

Mich nervt das im Moment tierisch und eine genaue Ursache hierfür kann ich nicht nennen. Das schlimmste ist aber, dass ich diesbezüglich mal wieder voll Mitläufer spiel. Andauernd bin ich am rumnörgeln, schimpfen und maulen. Besonders betroffen macht mich die Tatsache, dass ich es selbst nicht mehr merk, bis ich mal direkt drauf angesprochen werde. Und so hock ich hier mal wieder, mach mir meine Gedanken und es kommt zu diesem geradezu dramatischen Eintrag. Klar kann ich die Schuld auf den derzeitigen Stress im Büro schieben, aber ganz ehrlich: Mach ich es mir da nicht etwas zu leicht? Liegt die Ursache nicht tiefer?

Jemand sprach kürzlich mal von innerer Ausgeglichenheit. Vielleicht fehlt die bei mir? Und wenn ja, wie kann ich die wieder erlangen? Ich hab eigentlich genug freie Tage, an denen man sich wieder erholen kann (was ich auch die letzten Male toll hingekriegt hab). Wahrscheinlich sollte ich mal ne Auszeit nehmen und wirklich wenigstens ein paar Tage mal Urlaub machen, ne andere Umgebung sehen… keine Ahnung.

Falls jemand Antworten zu den philosophischen Fragen hat oder sonst etwas dazu einfällt… ich bin echt gespannt. Geht’s euch manchmal auch so? Und was macht ihr dann?

Noch 338 Tage!

Freitag, 3. Juli 2009

Der Sommer bleibt!

Mittlerweile macht mir der Sommer endlich wieder Spaß. Im Büro wurde die Klimaanlage eingeschaltet und schwupps ist die Wärme vergessen. Man rennt dann abends gegen ne Wand, wenn man zur Tür rausgeht und ins Auto steigt, aber das Arbeiten ist nicht mehr so ne Qual. Heute sowieso nicht, da hatte ich nämlich frei.

Heute hab ich mich selbst verwöhnt (sonst macht das ja keiner *schnüff*). Zum Frühstück habe ich zum ersten Mal Pfannkuchen gemacht, die sind sogar richtig gut geworden. Die Klümpchen im Teig konnte ich leider trotz intensiver Bemühungen nicht vermeiden, aber das Resultat am Ende war trotzdem klasse.

Nach diesem herrlichen Frühstück hab ich mich auf dem Weg zum Baggersee gemacht und dort den brennenden Sonnenschein genossen. Am Anfang wars auch noch schön leer, so dass man richtig toll schwimmen konnte.

Und als Abschluß dieses schönen Tages war ich noch im Biergarten mit den Kollegen. Viel gelacht, gut gespeist und ne kurze Dusche von oben… schee wars :)

Ich mag den Sommer, hoffentlich bleibts morgen nochmal so, da hab ich nochmal frei.